Wörterbuch der Theaterpädagogik (erschienen 2003)

Stanislawski, Konstantin Sergejewitsch

1863–1938. Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor, Theoretiker. Schauspiel- und Gesangsunterricht bei Fedor Komissarschewski. 1898 gründete er zusammen mit Wladimir I. Nemirowitsch-Danschenko das Moskauer Künstlertheater (MChT, seit 1919 MchAT). Entscheidender Durchbruch mit Tschechows Die Möwe (Dezember 1898). Nach der Oktoberrevolution Leitung des Opernstudios am Staatlichen Bolschoi Theater. S wurde weltberühmt mit seiner Schauspieltheorie der ,produktiven Einfühlung‘: Mit Hilfe der ,Psychotechniken‘ gelingt den Schauspielern das Ausfüllen der Bühnenfigur mit eigenem Erleben. Prinzip der→ Inszenierung  ist  eine  möglichst  detailgetreue Darstellung der Realität auf der Bühne; die Handlung ist eingebunden in die ,Überaufgabe‘ als der Inszenierung zugrunde liegende Leitidee.

Das Geheimnis des schauspielerischen Erfolges. Zürich 1938; Ethik. Berlin 1950; Mein Leben in der Kunst. Berlin 1951; Die Arbeit des Schauspielers in der Rolle. Hg. v. Kristi Grigorij Vladimirovi. Berlin 1955; Theater, Regie und Schauspieler. Hamburg 1958; Die Arbeit des Schauspielers an sich selbst. 2 Bde. Berlin 1961 u. 1963. Ahrends, Günther (Hg.): Konstantin Stanislawski. Neue Aspekte und Perspektiven. Tübingen 1992; Hentschel, Ingrid/Hoffmann, Klaus/Vaßen, Florian (Hg.): Brecht & Stanislawski und die Folgen. Berlin 1997; Hoffmeier, Dieter: Stanislawskij. Auf der Suche nach dem Kreativen im Schauspieler. Stuttgart 1993; Jansen, Karin: Stanislawski – Theaterarbeit nach System. Frankfurt a. M. 1995; Rellstab, Felix: Stanislawski-Buch. Einführung in das ,System‘. Wädenswil, Zürich 1976; Torpokov, Vasilij O.: Stanislawski bei der Probe. Berlin 1997.

GABRIELA  NAUMANN