Wörterbuch der Theaterpädagogik (erschienen 2003)

Dewey, John

1859–1952. Philosoph, Pädagoge. Studium der Sprachen, Naturwissenschaften, Philosophie. 1884 Dissertation über Kants Psychologie. 1894 Berufung als Professor an die Universität in Chicago, Leitung des Department of Education. Gründung einer D-Schule, wo er seine Ideen der pragmatistischen Philosophie in die Bildungspraxis umsetzte. 1904 Berufung an die Universität Columbia. Politisches Engagement, u. a. Mitbegründer der ersten Lehrergewerkschaft und der American Association of University Professors, deren erster Präsident D war. Ab 1918 zahlreiche Vorlesungsreisen. Seine Bildungsphilosophie, die nicht nur das amerikanische Bildungssystem maßgeblich beeinflusste, präferiert ein Lernen durch Erfahrung statt des zu dieser Zeit üblichen Auswendiglernens. In Kunst als Erfahrung (1934) beschreibt er die Bedeutung ästhetischer Erfahrung (in der Erleben und Reflektieren eine Einheit bilden), durch die ein Kunstwerk erst entsteht und die im Schaffensprozess sowie in der Wahrnehmung des Kunstgegenstandes begründet ist.

Demokratie und Erziehung. Eine Einleitung in die philosophische Pädagogik. Braunschweig u. a. 1949; Wie wir denken. Eine Untersuchung über die Beziehung des reflektiven Denkens zum Prozess der Erziehung. Zürich 1951; Psychologische Grundfragen der Erziehung. Der Mensch und sein Verhalten. Erfahrung und Erziehung. München, Basel 1974; Kunst als Erfahrung. Frankfurt a. M. 1980; Erziehung durch und für Erfahrung. Stuttgart 1986; Die Öffentlichkeit und ihre Probleme. Darmstadt 1996; Die Suche nach Gewissheit. Eine Untersuchung des Verhältnisses von Erkenntnis und Handeln. Frankfurt a. M. 1998.

Dewey, John/Kilpatrick, William Heard: Der Projekt-Plan. Weimar 1935; Ders./Handlin, Oscar/Correll, Werner: Reform des Erziehungsdenkens. Eine Einführung in John Deweys Gedanken zur Schulreform. Weinheim  1963.

Suhr, Martin: John Dewey zur Einführung. Hamburg 1994.

GABI BEIER