Wörterbuch der Theaterpädagogik (erschienen 2003)

Goffman, Erving

1922–1982. 1942–52 Studium der Soziologie in Toronto und Chicago, Ph.D. 1962–68 Professor für Soziologie und Anthropologie an der University of California in Berkeley. 1969–82 Benjamin Franklin-Professur, University of Pennsylvania, Philadelphia. 1981 Präsident der Amerikanischen Gesellschaft für Soziologie (ASA). G entwickelt eine Theatermetaphorik zur Beschreibung menschlicher Verhaltensweisen, die über die Verwendung des Begriffs ,Rolle‘ weit hinaus geht: The Presentation of Self in Everyday life (deutscher Titel: Wir alle spielen Theater). Im Zentrum stehen die Erforschung von face-to-face-Interaktionen in alltäglichen Situationen sowie von Interpretationsschemata, die menschliches Handeln und Verstehen bestimmen.

Stigma. Frankfurt a. M. 1962; Wir alle spielen Theater. Die Selbstdarstellung im Alltag. München 1969; Verhalten in sozialen Situationen. Gütersloh 1971; Interaktion: Spaß am Spiel. Rollendistanz. München 1973; Das Individuum im öffentlichen Austausch. Frankfurt a. M. 1974; RahmenAnalyse. Ein Versuch über die Organisation von Alltagserfahrungen. Frankfurt a. M. 1977; Interaktionsrituale. Über Verhalten in direkter Kommunikation. Frankfurt a. M. 1986; Interaktion und Geschlecht.  1994. Hettlage, Robert/Lenz, Karl (Hg.): Erving Goffman – ein soziologischer Klassiker der zweiten Generation? Bern, Stuttgart 1991; Reiger, Horst:  Face-to-Face-Interaktion.  Ein Beitrag zur Soziologie Erving Goffmans. Frankfurt a. M. u.a. 1992; Willems, Herbert: Rahmen und Habitus. Zum theoretischen und methodischen Ansatz Erving Goffmans. Vergleiche, Anschlüsse, Anwendungen. Frankfurt a. M. 1997.

GABRIELA  NAUMANN